Sergej Eisensteins russischer Revolutionsfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ aus dem Jahr 1925 entstand kurz nach der Gründung der Sowjetunion als staatliches Auftragswerk. Der Film versinnbildlicht am Beispiel eines historischen Matrosenaufstandes in der Stadt Odessa im Jahr 1905 die Dynamik der revolutionären Prozesse. In fünf Akten zeigt Eisenstein in seinem propagandistischen Werk den Widerstand der Matrosen.1 Im 4. Akt: Die Treppe von Odessa (Min. 42-53) … „Und plötzlich“ Soldaten (eine gesichtslose, automatisierte Masse) marschiert im Gleichschritt die Treppe hinunter und feuert auf die wehrlose Menge. Diese Szene versinnbildlicht wie wehrlos eine Gruppe von Menschen sein kann, wenn sie mit Instrumenten der Macht gedemütigt wird. Die Macht der Treppe von Odessa, 2022 (Jamal Cazaré) fügt sich in das Projekt Ironie ist ein Mysterium ein, es ist ein Aufstand gegen die herrschende Klasse, um das System der Unterdrückung infrage zu stellen.
1Manfred Rüsel, 2013, Panzerkreuzer Potemkin, Sergej Eisenstein UdSSR 1925, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.